Schweizer Ärzte richten einen dringenden Appell an die Bevölkerung: Die Studienlage zu Vitamin D und seinem Nutzen bei der Prävention und Behandlung von Covid-19 sei mittlerweile erdrückend.
Mit Unterstützung der SSAAMP (Swiss Society for Anti Aging Medicine and Prevention) richten rund 30 Schweizer Ärzte folgenden Appell bezüglich der Nutzung von Vitamin D bei COVID19 an die Schweizer Bevölkerung:
Was würden Politiker, Wissenschaftler, Journalisten, Ärzte und die Bevölkerung wohl sagen, wenn es ein Medikament gäbe, welches
– die Schwere der Verläufe vermutlich erheblich vermindern – die Rate der Intensivpflichtigkeit bei stationären Patienten von 50 auf 2 % senken – und die Sterblichkeit bei Hoch-Risiko-Patienten von über 50 auf unter 20 % reduzieren könnte?
Würden wir nicht alle eine Notfall-Zulassung dieses Medikaments fordern, so wie dies bei Impfungen schon erfolgte (z.B. UK, USA) bzw. in einigen anderen europäischen Ländern verlangt wurde? Würden wir nicht die gesamte Bevölkerung präventiv mit diesem Wundermittel versorgen, mindestens aber die Hoch-Risiko-Gruppen? Würden wir nicht bei eingetretener Krankheit, spätestens aber bei stationärem und allerspätestens bei Verlegung auf die Intensivstation hohe Dosen dieses Medikaments geben wollen? Dabei ist dies gar nicht erforderlich, denn dieses Medikament ist bereits zugelassen, es ist preiswert, rezeptfrei (ausser bei hohen Dosierungen) und nahezu nebenwirkungsfrei! Es heisst: VITAMIN D! Die Bedeutung von Vitamin D für das Immunsystem und für das Risiko von viralen Infektionen ist seit langem bekannt und dennoch vor allem in der Gesundheitspolitik nicht beachtet!
Die Ärzte weisen in ihrem Schreiben auf diverse Untersuchungen und Studien hin, die beweisen, dass Vitamin D einen grossen Nutzen bei der Prävention, aber auch Behandlung von viralen Atemwegserkrankungen generell und COVID-Infektionen im Besonderen hat:
Vitamin D-MangelEine deutsche Studie (Rabenberg et al., 2016) z.B. belegt, dass in unseren Breitengraden mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung an einem Vitamin D-Mangel leidet.
Erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen bei Vitamin D-Mangel Eine Meta-Analyse (Pham et al., 2019) beantwortet die Frage, ob es ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen bei Vitamin D-Mangel gibt, eindeutig. In der Gruppe mit niedrigen Vitamin-D-Spiegeln:
- gab es 83 % mehr Atemwegsinfekte,
- wurde eine Verdreifachung der Sterblichkeit an Atemwegsinfekten gefunden.
- Der Anstieg der Risiken verlief nicht linear, sondern mit sinkenden Vitamin-D-Spiegeln wurde ein exponentieller Anstieg gefunden.
Epidemiologische Studien zu Covid-19 und Vitamin DEs wird auf mehrere epidemiologische Studien hingewiesen, welche überzeugende Hinweise auf einen Nutzen von Vitamin D bezüglich Infektionsrate, Schwere der Erkrankung, Intensivpflichtigkeit und Mortalität bei Covid-19, liefern, welche aber nicht als beweisend gelten.
Interventionsstudien Hierzu bedarf es Interventionsstudien, von denen es bisher aber nur wenige gibt. Die Ärzte weisen dabei unter anderem auf eine spanische Studie in einem Krankenhaus hin (Castillo et al., 2020): Von mit Covid-19 stationär aufgenommen Patienten wurde der einen Gruppe Vitamin D verabreicht, der anderen nicht. Während bei der Gruppe ohne Vitamin D 50 % der Patienten auf die Intensivstation verlegt werden mussten und 15 % starben, waren dies bei der Gruppe mit Vitamin D nur 2 % und keiner starb. Als kritisch an der Studie sei jedoch zu bewerten, dass es kein Placebo in der Kontrollgruppe gab, nicht das „normale“ Vitamin D, sondern nur ein ähnliches verwendet wurde und dass die Gruppen inhomogen zusammengesetzt waren.
Alle erwähnten Studien zeigen jedoch ähnlich positive Ergebnisse zur Gabe von Vitamin D, fanden jedoch im «kleinen Rahmen» statt. Es braucht nun dringend grössere Studien, welche zusätzlich jeder Methodenkritik standhalten.
Laufende Meta-AnalyseDie Ärzte empfehlen die Beachtung einer laufenden Meta-Analyse:
«Vitamin D is effective for COVID-19: real-time meta analysis of 37 studies Covid Analysis, Dec 17, 2020 (Version 9, Jan 10, 2021) @CovidAnalysis.»
Es handelt sich um eine Meta-Analyse, bei welcher 37 Studien zu Vitamin D und Covid-19 eingeschlossen sind. Dabei kommt statistisch signifikant heraus, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D vor Covid-19 bzw. schweren Verläufen schützt.
Genügend wissenschaftliche Beweise – Handeln ist angesagt!Die Gruppe Schweizer Ärzte hält die gegebenen wissenschaftlichen Beweise, die für einen Nutzen von Vitamin D bei viralen Atemwegsinfektionen im Allgemeinen, aber im Besonderen auch bei Covid-19 für ausreichend, um sie ernst zu nehmen und jetzt zu handeln! Ja, dass es nach aktueller Datenlage schon als fahrlässige Unterlassung gelten muss, wenn der gesunden Bevölkerung, den Risikogruppen und ganz speziell den bereits erkrankten Menschen Vitamin D vorenthalten oder sogar davor gewarnt wird.
Postulate der Gruppe von Schweizer Ärzten:
- Jeder erwachsene Mensch soll von Oktober bis April mindestens 800 IE Vitamin D als Präparat zu sich nehmen. Ebenso wie jeder Schweizer Bewohner im Windschatten eines Atomkraftwerkes kostenlos Jod-Tabletten für den Notfall erhält, sollte das Vitamin D vom Staat bezahlt werden. Die Kosten dafür betragen nur einen Bruchteil eines Lockdowns, dürften nach den vorliegenden Daten aber weit effektiver sein.
- Risikopersonen sollen von Oktober bis April ca. 4000 IE Vitamin D (je nach Gewicht) als Präparat zu sich nehmen.
- Idealerweise sollten Vitamin D-Spiegel gemessen, um Überdosierungen zu vermeiden, vor allem aber, um zu gewährleisten, dass ein Spiegel von mind. 50 nmol/l, besser bzw. bei Risikopersonen von mind. 100 nmol/l gewährleistet ist.
- Im Krankheitsfall von Covid-19 soll jeder Erkrankte (Ausnahmen: medizinische Gegenanzeigen wie z.B. Hyperkalzämie, Sarkoidose) als Bolus einmalig 50-100.000 IE Vitamin D (je nach Körpergewicht) erhalten, danach 20.000 IE für 10 Tage, dann ca. 5000 IE bis zum Ende der Infektion. Diese Empfehlungen sind nicht validiert, sondern aus den Erfahrungen bisher durchgeführter, erfolgreicher Studien abgeleitet.
- Wissenschaftliche Studien zur Evaluation der empfohlenen Vitamin D-Massnahmen sollen von Universitäts-Instituten durchgeführt werden.
Diese Empfehlungen sollen offiziell von staatlichen, kantonalen und Gemeindebehörden sowie in den großen Medien verbreitet werden. Wem die Gesundheit seiner Bürger wirklich am Herzen liegt, darf die Fakten zu Vitamin D nicht weiter vernachlässigen!